"Darf man in den heutigen Zeiten solch eine Veranstaltung anbieten?" Gastgeberin Bettina Donath-Kreß, Pfarrerin der Genezareth-Kirche an der Vaalser Straße, gab in der Begrüßung des Abends offen zu, dass diese Frage im Vorfeld diskutiert wurde. Verträgt sich eine leichter, anregender Abend mit den ernsten Herausforderungen dieser Zeit? Doch die Antwort fiel dann doch eindeutig aus: Ja, man darf - denn auch das Schöne, das Unterhaltsame, das Inspirierende darf und muss seinen Platz in der Welt haben. Damit die Menschen durchatmen und neue Energie aufnehmen können.
Mit der Auswahl der Interpreten des Abends holte die Evangelische Kirchengemeinde auch das aktuelle Weltgeschehen in den Kirchenraum: Als zweiter Chor des Abends beeindruckte der ukrainische Chor "Paragraph 24" (in Anlehnung an den entsprechenden Artikel des Gesetzes über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet zur "Aufenthaltsgewährung zum vorübergehenden Schutz"). Der Chor unter der Leitung von Oxana Bogdan entstand auf Initiative des Vereins „Ukrainer in Aachen“ und vereint Ukrainer*innen, die ihre nationale Kultur durch Musik unterstützen wollen. Alle Mitglieder des Chores sind Kriegsflüchtlinge aus verschiedenen Teilen der Ukraine und bezeichnen sich als Gemeinschaft, die durch eine einzige Kultur und einen einzigen Wunsch nach Frieden vereint ist.
Eingerahmt wurde der Chor vom beschwingten Auftritt des Eschweiler Handglockenchores "Bells of Glory", der unter der Leitung von Monika Pfennigs sanfte und satte, ruhige und rhythmische Melodien erklingen ließ, und vom abschließenden Konzert des Gospelchores "Mustard Seed Faith" unter der Leitung von Matts Johan Leenders. Der mitreißende Chor, der
moderne, US-amerikanische und europäische Gospel in seiner vollen Bandbreite zelebrierte, hat schon zahlreiche Fans und so war die Kirche zum Abschluss des Abends voll besetzt.
In den Pausen bestand Gelegenheit zum Gespräch bei Käse und Wein und zur Auseinandersetzung mit der Ausstellung "Plastic Ocean" der Künstlerin Annika Degen, die sich der größten Müllhade des Pazifischen Ozeans künstlerisch angenähert hat. Die Ausstellung ist noch bis zum 3. Dezember zu besichtigen.
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