04.11.2022

Wenn Rosen sprechen...

Informativer Vortrag über fairen Blumenhandel beim Seniorenkreis der Christuskirche - Es gab Einblicke in die globalen Lieferketten für Rosen

Senioren lächeln über einem Rosenstrauß
Der Seniorenkreis der Christuskirche informierte sich über die Lieferketten von fair produzierten Rosen. Foto: Ariane Stedtfeld

„Wenn Rosen sprechen...“ ist ein Vortragsangebot im Kirchenkreis Aachen, das verschiedene Gemeindegruppen besucht. Im Oktober war Referentin Ariane Stedtfeld vom Gemeindedienst für entwicklungspolitische Bildung zu Gast beim Seniorenkreis der Christuskirche in Aachen-Haaren.

Wenn Rosen sprechen, erzählen sie von Schönheit und Liebe, aber auch von Gerechtigkeit, die wir uns wünschen. Denn bereits jede dritte verkaufte Rose in Deutschland stammt aus fairem Handel. Damit stellen sie den höchsten Marktanteil im fairen Handel, weit vor Kakao und Bananen (je 15 Prozent) und Kaffee (5 Prozent). Rosen sind die beliebteste Schnittblume in Deutschland. 80 Prozent werden importiert, insbesondere aus Ostafrika. Das Fairtrade-Siegel steht dabei für gute Sozialstandards.

„Der faire Handel bietet mit festen Arbeitsverträgen und existenzsichernden Löhnen Perspektiven für Produzent*innen im globalen Süden. Faire Preise, keine Kinderarbeit,“ berichtete Ariane Stedtfeld. 10 Prozent des Rosenpreises gehen als Prämie an die Produzent:innen für Gemeinschaftsprojekte ihrer Wahl, wie Kindergarten, Krankenstation oder Aufforstungsvorhaben.

Regional besser als global? Nicht immer.

Die beste Umweltbilanz haben natürlich saisonale Blumen aus der heimischen Natur. „Am liebsten verschenke ich selbst gebundene Blumen aus meinem eigenen Garten. Das wird auch besonders wertgeschätzt“, erzählte eine Besucherin. Aber auch mit dem Flugzeug importierte Rosen können eine bessere CO2-Bilanz haben als lokale Rosen aus beheizten Gewächshäusern. Trotz der weiten Reise sollen Rosen gemäß EU-Verordnung nach Import noch zehn Tage blühen. Fairtrade Deutschland unterstützt die Vortragsreihe im Kirchenkreis und so erhielten alle Teilnehmer*innen eine faire Rose - für hoffentlich rosige Zeiten für alle.

Der faire Handel ist auch politisch aktiv: Er macht auf die ungleichen Machtverhältnisse entlang globaler Lieferketten aufmerksam und fordert ein Verbot von Dumpingpreisen unterhalb der Produktionskosten. Seit Jahren engagiert sich die Eine-Welt-Bewegung für ein wirkungsstarkes Lieferkettengesetz, das große Unternehmen verpflichtet, Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterische Kinderarbeit zu unterbinden. Die Evangelische Kirche Deutschlands hat sich mittlerweile hierzu bekannt und erhöht den politischen Druck – auf dass Gerechtigkeit erblühe.

Weitere Angebote des Gemeindedienstes für entwicklungspolitische Bildung sind unter www.niederrhein.ekir.de zu finden. Die Vorträge und Veranstaltungen sind für Gemeindegruppen honorarfrei.

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