Oratorium "Elias" begeisterte die Zuhörer in der vollbesetzten Auferstehungskirche Zum 200. Geburtstag des großen Komponisten der Romantik Felix Mendelssohn Bartholdy erklang unter der Leitung von Kreiskantor Elmar Sauer am 31. Januar 2009 das Oratorium "Elias".
Die Gemeindechöre "Kantorei der Auferstehungskirche" und "Chor von Arche und Dietrich-Bonhoeffer-Haus" hatten sich erneut zu einem Projektchor - nun unter dem Namen "Evangelische Kantorei Aachen Süd-West" - zusammengeschlossen.
Das umfangreich angelegte romantische Werk mit einer Gestaltungsbreite von dramatischen Forte-Passagen bis hin zu kammermusikalischer Transparenz forderte vom Chor oft den schnellen Wechsel: vom rasenden Volk zum fast schwebenden Engelschor, vom verzweifelt wuchtigen Schrei der Baalspriester zum Dankgebet. Große Sätze, konzipiert als Fuge oder Kanon, lyrische Chorsätze und Rezitative verlangten einen fast ständigen Einsatz. Die sorgfältig vorbereiteten Sänger und Sängerinnen folgten dem straffen, präzisen Dirigat, das bewusst mit sparsamen Bewegungen aufwartete, obwohl ein großes Orchester ungewohnte räumliche Distanz zum Dirigenten schuf.
Das Orchester - Einstudierung durch seine Konzertmeisterin Susanne Trinkaus - bestand aus Musikern der Euregio. In den lyrischen Passagen ordnete es sich einfühlsam unter. In den großen Klangbildern wirkte es dramatisch mitgestaltend und folgte damit aufmerksam der musikalisch-künstlerischen Gesamtgestaltung Elmar Sauers.
Ein großartiges junges Solisten-Ensemble verlieh der Aufführung besonderen Glanz. Die Sopranistin Katharina Leyhe beeindruckte speziell in der Arie der Witwe, die Elias als "Mann Gottes" erkennt, jedoch auch in der großen Arie "Höre, Israel, höre des Herrn Stimme" zur Eröffnung des zweiten Teils. Elvira Bill, die als Altistin schon im Mozart-Requiem (2007) Ausführende und Zuhörer mit ihrer großen Stimme bezauberte, gestaltete nun Rezitative als Engel wie auch den Hosea-Text "Weh ihnen, dass sie von mir weichen", die Rolle der Königin Isebel und insbesondere die berühmte Arie "Sei stille dem Herrn" so variationsreich, dass Interpretation, Wärme und Fülle begeisterten und unvergessen bleiben werden.
Nik Kevin Kochs Tenor verlieh u.a. der Rolle des Obadja in "So ihr mich von ganzem Herzen liebet" und der Arie "Dann werden die Gerechten leuchten" mit eindringlich flehendem Vortrag Gestalt.
Zu ganz großem Dank verpflichtet fühlen sich die Veranstalter dem Bariton Fabian Hemmelmann, einem Quasthoff-Schüler, der kurzfristig für den erkrankten Stefan Palm die umfangreiche und anspruchsvolle Rolle des Elias und die Bass-Arien übernahm und beide Aufgaben mit seiner jungen, warmen Stimme überzeugend meisterte. Im schlichten Terzett und im Quartett mit Chor fügten sich die solistischen Stimmen zur Einheit.
In der großangelegten Szene des "Regenwunders" gegen Ende des ersten Teils überraschte Lennard Dahl (als den Himmel beobachtender Knabe) mit seiner hohen, klaren Stimme.
Als die Schlussfuge "Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen" verklungen war, erhoben sich die Besucher und spendeten lang anhaltend Beifall.
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