Zwölfte Nacht der Lichter lockt rund 600 Menschen in den Aachener Dom

"Mitten im Leid Freude aufsteigen lassen." Das Grußwort aus der Communauté Taizé in Frankreich erreichte am 10. November gut 600 Menschen im Aachener Dom.

Zur zwölften "Nacht der Lichter" hatten die ökumenischen Veranstalter – der Fachbereich kirchliche Jugendarbeit im Büro der Regionaldekane Aachen-Stadt und -Land, der evangelische Kirchenkreis Aachen sowie die Jugendkirche "Kafarna:um" – eingeladen.

Für die ganze Organisation sorgen indes seit Jahren begeisterte Besucher der Communauté Taizé in Frankreich quasi in Eigenregie. "Die Auswahl der Texte, die Gestaltung der Musik, der Aufbau, die Formulierung der Fürbitten – das übernimmt das Team sehr eigenständig", erläuterte Axel Büker, Synodaler Jugendreferent des evangelischen Kirchenkreises Aachen. "Insgesamt kümmern sich ungefähr 80 Jugendliche und junge Erwachsene darum", ergänzte Karin Genius, Jugendbeauftragte Aachen-Stadt des Bistums Aachen. Sie kamen bereits am Nachmittag zum "Countdown zur Nacht der Lichter" zusammen, probten die Lieder, schleppten Stühle und kümmerten sich um den Aufbau von Technik, roten Segeln, Ikonen sowie Kerzenaltar und schufen so die Grundlage für eine dichte, spirituelle Atmosphäre, die dem Original in Frankreich stets sehr nahekommt. Und Menschen auch aus Belgien, den Niederlanden oder aus Grevenbroich anlockt.

Anschließendes, gemütliches Beisammensein im Haus der Evangelischen Kirche

Wie zum Beispiel Monika Hansen, die jedes Jahr mit ihrer Familie zur "Nacht der Lichter" nach Aachen fährt und in diesem Jahr auch das erste Mal nach dem Abendgebet noch zum Austausch bei Käsewürfel, Trauben und dem legendären Zitronentee ins Haus der Evangelischen Kirche gekommen ist: "Wir nehmen uns bewusst die Zeit", erklärte sie.

Kerzenschein, beeindruckende Stille und gelassene Mehrstimmigkeit

Zugleich erreicht die Aachener "Nacht der Lichter" aber eben auch diejenigen, die von Taizé vielleicht noch gar nichts gehört haben. So mancher Passant, der sich nach Einkaufsbummel und Restaurantbesuch "verirrte", konnte erfolgreich zum Bleiben bewegt werden. Denn den Dom einmal ganz anders zu erleben, mit einem unbestuhlten, mit rotem Teppich ausgelegten Oktogon, beeindruckender Stille, in gelassener Mehrstimmigkeit und zahlreichen Wiederholungen erklingenden Taizé-Gesängen und weitergegebenem Kerzenlicht – das spricht auch Aachener an, die sonst der Kirche möglicherweise eher den Rücken kehren. "Es ist gerade in unserer heutigen Zeit ein guter Gegenpol: international, miteinander füreinander, besinnend. Es ist schön, dass Religion dieses Verbindende noch sein kann", meinte Büker. "Und es ist gut, dass wir den Dom dafür jedes Jahr nutzen dürfen."

(Text: Rauke Xenia Bornefeld)

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