Am letzten Tag der Sommerferienspiele an der Auferstehungskirche weht am Vormittag schon ein aromatischer Duft von Gemüsesuppe aus dem Untergeschoss. Die Eltern sind eingeladen, um sich anzusehen, wie ihre Kinder hier die vergangenen drei Wochen verbracht haben. Eine Fotoshow, Filme, ein Rap, Akrobatik und sogar ein kleines Musical sollen vorgeführt werden. Danach gibt es ein großes Abschluss-Essen mit hausgemachtem Eintopf. Fleißig haben die Kinder dafür schon allerlei Gemüse geschnippelt und bereitgestellt. Bevor die Präsentationen beginnen, spielen sie noch im Garten, üben Skateboardfahren, suchen letzte Basteleien für die Ausstellung zusammen oder chillen auf den gemütlichen Sofas.
Die zehnjährige Tonia hat schon zum fünften Mal bei den Ferienspielen an der Auferstehungskirche mitgemacht. „Für etwas Anderes darf ich sie in den Ferien gar nicht anmelden“, sagt ihre Mutter lachend. „Jedenfalls nicht in den Wochen, in denen hier die Ferienspiele sind“, bestätigt Tonia. „Ich habe auch ganz viele Freundinnen hier!“ Mit am besten hat Tonia in diesem Jahr der Bau eines Lehmofens gefallen, bei dem sie mitgeholfen hat. „Wir haben darin kleine Pizzen, Kuchen und Fladenbrot gebacken“, erzählt sie.
In diesem Jahr standen die Ferienspiele an der Auferstehungskirche unter dem Motto „Was uns satt macht“. Die Kinder haben dabei unter anderem den Wochenmarkt, eine Eisdiele und einen Supermarkt besucht und darüber selbst kleine Filme produziert. Sie haben Marmelade gekocht und Gemüse geschnitten, afrikanisches Essen kennengelernt, am Schokoladen-Tag verschiedene Sorten im Dunklen verkostet, ihre Lieblingsspeisen auf Pappteller gemalt und erfahren, wie viel Zucker wirklich in manchen Lebensmitteln steckt.
Aber auch eine Menge von Aktivitäten, die nichts mit dem Hauptthema zu tun hatten, standen auf dem Programm, darunter Ausflüge in den Tierpark und zum Niedrigseilgarten, Batiken, Fußballspielen, Basteln mit Naturmaterialien und Bauen mit Holzstäben, Singen und ein Hörspiel aufnehmen.
„Ich bin sehr zufrieden damit, wie es dieses Jahr gelaufen ist“, meint auch Pfarrer Martin Obrikat, der seit Jahren die Sommerferienspiele an der Auferstehungskirche organisiert. „Wir hatten wieder viele schöne Aktionen und kreative Projekte. Manchmal entstehen dabei besondere Momente, und die Atmosphäre ist so gut, dass am Nachmittag gar keiner nach Hause gehen möchte!“
Um rund 60 Kinder über drei Wochen mit so abwechslungsreichen Angeboten betreuen zu können, gibt es an der Auferstehungskirche eine Gruppe von älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen als „Teamer“ und jüngeren Jugendlichen als „Volunteers“. Die 21-jährige Studentin Helena hilft schon seit drei Jahren als Teamerin mit. „Vor allem die Gruppen, in denen die Kinder selbst kochen durften, waren in diesem Jahr besonders voll“, sagt sie. Nach dem Kochen durften die Gruppenmitglieder das Essen dann auch verzehren – mussten nachher aber auch mit abspülen. „Da hatten viele erst überhaupt keine Lust zu“, schmunzelt Helena. „Aber dann haben wir in der Küche Musik angemacht, und dann hat es so viel Spaß gemacht, dass manche noch bleiben wollten und noch für andere Gruppen mit spülen!“
Für die Präsentationen aller Gruppen gibt es schließlich viel Applaus. Zum Abschluss macht das liebevoll gestaltete und von den Kindern mit viel Freude gespielte Musical über die Kartoffelkönigin, die sich nicht essen lassen will – bis sie zwei hungrigen Kindern begegnet – nicht nur gute Laune, sondern auch Appetit. Gut, dass an den langen Tischen auf der Wiese neben der Kirche schon gedeckt und die Gemüsesuppe inzwischen fertig ist!
(Text und Bilder: Caren Braun / Kirchenkreis Aachen)
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