26.07.2022

Digitale Projekte am Margarethe-Eichholz-Heim

Mit Online-Banking und Video­telefonie Teilhabe erhalten - Großes Interesse der Bewohner*innen des Viertels

Hochkonzentriert sind die Teilnehmer*innen beim Kennenlernen der digitalen Welt. Foto: Rauke Xenia Bornefeld

Digitalisierung? Sie bietet viele Vorteile gerade für Menschen, die altersbedingt eingeschränkt sind! Das sagen die Organisatoren der Projekte „Immer in Verbindung“ des Margarethe-Eichholz-Heims (MEH) und „Gute Nachbarschaft“ des Vereins für Diakonie (VfD) – finanziert von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Sie sollen digitale Teilhabe ermöglichen.

Online-Banking, Videotelefonie, Emails, schnell den oder die nächstgelegene/n Facharzt oder -ärztin finden und sich den Weg dorthin anzeigen lassen – das alles ist heute möglich, wenn man sich mit Internet und Rechnernutzung auskennt. Doch wer jetzt erst auf den digitalen Zug aufspringt, tut sich manchmal schwer angesichts der technischen Herausforderungen.

Großes Interesse am Digitalen

Das Quartiersprojekt „Gute Nachbarschaft“ will Abhilfe schaffen. Einmal in der Woche können Bewohner*innen des Viertels im benachbarten Lindenhaus mit eigenen oder gestellten Laptops und Tablets üben. Ehrenamtliche erklären, welche Möglichkeiten das Internet eröffnet und welche Tücken es bereithält. „Manche kommen mit expliziten Fragen. Andere kennen die Möglichkeiten noch gar nicht so genau. Aber alle interessieren sich sehr für das Digitale“, berichtet Daniel Bertram, der zusammen mit Gabriele Müller die Leitung beider Projekte innehat.

So wie zum Beispiel Eva Krämer, die das digitale Angebot sinnvoll für ihr Leben betrachtet: „Es gibt mittlerweile so viele Links auf Infoseiten oder zu Podcasts.“ Obwohl ihre Rente nicht üppig ist, überlegt sie deshalb, sich ein digitales Gerät anzuschaffen. Bis dahin nutzt sie zum Üben die „Gute Nachbarschaft“. „Dadurch bin ich schon mutiger geworden!“

Chatten mit Australien oder Augsburg? Kein Problem!

Auch Rolf Hamacher ist Stammgast. Seitdem er weiß, wie er mit seinem Bruder in Australien videotelefonieren kann, ist er nahezu täglich in Kontakt mit Down Under.

Die "gute Nachbarschaft" soll über das Projektende am 30. September hinaus weiterlaufen. „Wir vernetzen uns dafür gerade mit Engagiert älter werden. Sie haben die Ehrenamtlichen, wir durch das Projekt eine gute technische Ausstattung“, erläutert Bertram mögliche Synergieeffekte. Weitere Helfende sind herzlich willkommen (Kontakt: Sarah.schuetze@meh-aachen.de).

"Immer in Verbindung": Auch hier geht es um die nachhaltige digitale Teilhabe von Menschen. In diesem Fall speziell um die Bewohner*innen im Margarethe-Eichholz-Heim. Allerdings sind die Interessen etwas anders gewichtet. Kontakt per Videotelefonie zu Kindern und Enkeln, die weit weg wohnen, ist ein ebenso wichtiges Thema wie die Teilhabe an Gottesdiensten per Videoschalte in eine der Kirchen der Gesamtgemeinde. Der Soziale Dienst will das tägliche Programm durch digitale Angebote bereichern. Also: Warum nicht Bowling spielen, auch wenn die Beine nicht mehr mitmachen? Eine Spielekonsole und ein großer Bildschirm machen es möglich.

Mittlerweile sind die technischen Voraussetzungen gelegt und die Mitarbeitenden vom Sozialen Dienst und der Pflege geschult. Eine neue Internetseite wird die Angehörigen stärker einbinden und zugleich im Hintergrund für Datensicherheit sorgen. „Wir wollen mehr Interaktion ermöglichen“, beschreibt Müller das Ziel des Projekts.

Text: Rauke Xenia Bornefeld

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